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Wie ich ans Brompton geriet

Rainer Zenz

Mein erstes Fahrrad war ein Klapprad. Es war ein enttäuschender Geburtstag - kaum Geschenke auf dem Tisch. Bis ich es sah: Ein goldenes Motobecane mit Sachs Duomatic! Bei der ersten Probefahrt habe ich die Bremse nicht gefunden und bin via Bordstein in einer Hecke gelandet. Mein Vater hat getobt und wollte das Rad gleich wieder verkaufen, die anderen haben geheult. Das war so um 1970.

Das Fahrrad wurde dann doch nicht verkauft und mein Vater brachte mir bei, zur Pflege literweise Öl durch die Naben laufen zu lassen (bitte nicht nachmachen). Das muß der Anfang gewesen sein.

Ein paar Jahre später hatte ich es dann zu einer echten Rennmaschine gebracht (Reynolds 531er-Rohre, Campagnolo Nuovo Record, Mafac-Mittelzugbremsen, Schlauchreifen, verchromte Gabelenden. Kurz - ein Traum).

Jetzt stehen in meinem Flur zwei komische Fahrräder mit kleinen Rädern, die sich zerlegen oder falten lassen. Kein Rennrad mehr. Wenn ich eines davon benutze, muß ich mich von Teenies an der Bushaltestelle auslachen lassen. Wie konnte es soweit kommen?

Mitte der 80er Jahre kam ich an einem alternativen Fahrradladen vorbei. Im Fenster hing ein Gebilde, das nur der Unzucht zwischen Eiffelturm und Kinderrad entsprungen sein konnte. Der Preis war astronomisch. Was war das?

Des Rätsels Lösung nahte im Nachwort eines Reprints von "Fahrrad und Radfahrer" (1890): Dort war von einem englischen Faltrrad die Rede, das Alex Moulton (der Konstrukteur der Austin-Mini-Federung) um 1960 entwickelt hatte. Vollgefedert, mit kleinen Hochdruckreifen und schnell wie ein Rennrad. Nur komfortabler und wendiger. Aber leider nicht mehr zu haben. Dieses Fahrrad war ein großer Erfolg und wurde vielfach nachgeahmt. Unglücklicherweise verzichteten die Nachahmer auf wesentliche Details. So entstand die "Klappradwelle" mit ihren verheerenden Folgen.

Das mit dem "nicht mehr zu haben" stimmte nicht ganz: Der Bastard im Fahrradladen war der Nachfolger des ersten Moulton. 1991 stand ein Karton mit dem Rahmenbausatz in meinem Zimmer und ich begann, mein damaliges Rennrad zu schlachten, um die Teile an das Moulton zu schrauben. Ich habe es nicht bereut ...

Ende der 90er bin ich dann auf das Brompton gestoßen und konnte nicht widerstehen. Es ist nicht so schick, nicht so teuer und nicht so schnell wie das Moulton - aber von ungleich höherem Nutzen im Alltag und besonders im Kombiverkehr mit U-Bahn, Taxi, Zug, Flugzeug usw. Diese Unabhängigkeit ist eine echte Bereicherung.
 

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