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Von der faltbaren Sackkarre zum Kofferanhänger

Von Channell Wasson, dem US-Generalimporteur des Brompton stammt dieses erstaunlich einfache Konzept für einen Anhänger, der samt Brompton in den mitgeführten Koffer paßt. Wir beschreiben es hier für den Eigenbau - Channell wird den Anhänger nicht nach Europa liefern.

Er ist sicher keine Lösung für ausgiebige Radtouren mit viel Gepäck, aber sehr wohl für längere Reisen mit Bahn oder Flugzeug, bei denen man das Brompton und reichlich Gepäck dabei haben will. Und ohne Koffer kann man mit ihm Getränkekisten vom Supermarkt nach Hause fahren.

Der Anhänger besteht aus einer faltbaren Sackkarre, einem handelsüblichen Koffer, zwei Riemen und als einzigem Spezialteil einer Kupplung. Fahrbereit sieht das so aus:

Anhaenger1

In Channells Version muß zum Transport der Sattel entfernt werden. Zum einen, um die Kupplung abzunehmen, zum anderen, damit das Rad in seinen Koffer paßt. Das sieht dann so aus:

Koffer1

Wenn man sein Gepäck in einem etwas kleineren Koffer verstaut hat (der während der Fahrt in den größeren paßt), hat man am Bahnhof oder Flughafen tatsächlich nur noch zwei Rollenkoffer in der Hand. Channel hat das System ausgiebig getestet und es scheint sich bewährt zu haben.


Die Bestandteile

Der Anhänger ist eine faltbare Sackkarre der englischen Paul Corbett Company (erhältlich z.B. bei Mercateo für ca. 130 Euro). Sie wiegt 4,5 kg bei einer Tragkraft von 125 kg. Ein zumindest äußerlich baugleiches Modell von Braucke (Ruxxac-Cart light) mit einer Tragkraft von 80 kg wird für 60 Euro bei Bauhaus angeboten. Seine Faltmaße sind H 67 x B 48 x T 5,5 cm, passen also gut zum Brompton. Vergleichbare Modelle anderer Hersteller dürften ebenfalls geeignet sein, solange sie keine wesentlich schmalere Achsbreite haben.

Corbett-Sackkarre

Der Koffer stammt von Travelpro, das Modell ist der "Expandable Rollaboard Suiter 26"" (H 66 x B 56 x T 33 cm) aus der Serie "Crew 4". Das gleichnamige 22"-Modell (H 56 x B 36 x T 23 cm) paßt da hinein. Alle Modelle haben Rollen und ausziebare Griffe. Ob sie in Deutschland erhältlich sind, müssen wir noch klären. Auch hier gilt: Koffer anderer Hersteller mit den passenden Maßen sollten ebenso geeignet sein. Etwas größer wäre sicherlich von Vorteil.

Travelpro-Koffer

Die Verbindung von Koffer und Anhänger wird durch zwei schlichte Spannriemen aus Nylon-Band erzeugt. Die sollten nicht schwer zu beschaffen sein.

Die Kupplung ist das einzige Spezialteil. Sie wird auf die Sattelstange aufgeschoben. Als senkrechtes Gelenk fungiert da wohl vor allem die Sattelstange mit der Hülse, für die Längs- und Querachse ist ein Gummischlauch oder -block zuständig.

Kupplung

Diese Kupplung macht einen ziemlich soliden Eindruck und dürfte durch das Gummi-Element auch einen dämpfenden Effekt auf den Anhänger haben. Sie hat aber auch zwei Nachteile: Der Anhänger läßt sich nur durch Entfernen des Sattels abnehmen (was nur bei der Telesko-Sattelstange eine Kleinigkeit ist) und sie ist hierzulande schwer erhältlich (wenn überhaupt).

Da liegt also ein Eigenbau nahe. Die Verwendung einer Hydraulik-Kupplung anstelle des Gummi-Elements bietet sich an. Dadurch ließe sich der Anhänger mit einem Handgriff abtrennen und auch die Beweglichkeit in der Längsachse wäre gewährleistet. Für die Querachse müßte ein Gelenk an der Hülse auf der Sattelstange angebracht werden, die weiterhin als senkrechte Achse fungieren kann. Denkbar wäre auch die Verwendung einer handelsüblichen Anhängerkupplung nach dem Kugel-Pfanne-Prinzip. Sie läßt sich aber nicht ohne Umbau am Brompton montieren.

Kupplungsalternativen

Wir grübeln also noch. Wer mitgrübeln will oder eine gute Idee hat (immer her damit!) meldet sich am besten im Forum oder auch über Kontakt.

Mehr demnächst.


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